Freistaat Thüringen

Internationale Zusammenarbeit

Die Thüringer Hochschulen und Forschungseinrichtungen leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, die internationale Ausstrahlung des Freistaats als innovativen und weltoffenen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zu stärken. Die strategische Ausrichtung der Internationalisierungsmaßnahmen im Hochschulbereich ist fester Bestandteil der Rahmenvereinbarung zwischen der Landesregierung und allen Hochschulen des Landes.

In der Rahmenvereinbarung V für die Jahre 2021 bis 2025 wurde festgelegt, dass die Thüringer Hochschulen die Chancen der Internationalisierung von Forschung, Lehre, Wissenstransfer und Hochschulmanagement nutzen, um sich stärker mit ausländischen Partnern zu vernetzen und den wissenschaftlichen Austausch zu intensivieren. Sie vertiefen ihre internationalen Kooperationen mit dem Ziel der weiteren Profilierung; sie streben eine Steigerung der Outgoing-Mobilität ihrer Mitglieder an und bemühen sich, ihre Attraktivität für ausländische Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler insbesondere auch unter Berücksichtigung der Bedarfe der Thüringer Wirtschafts- und Forschungslandschaft weiter zu erhöhen. Zu diesen Maßnahmen gehören ein umfassender Beratungs- und Betreuungsservice, Sprachkurse sowie englischsprachige Lehrangebote.

Über die Bereitstellung von Landesmitteln hinaus hat das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft Anfang 2021 im Rahmen der Bund-Länder-Vereinbarung zum Hochschulpakt 2020 (HSP 2020) das Programm HOCHSCHULE INTERNATIONALER mit einem Gesamtvolumen von 2,5 Mio. Euro und einer Laufzeit vom 01.07.2021 bis 31.12.2023 aufgelegt. Mit Hilfe dieses Programms haben nun alle Thüringer Hochschulen eine Internationalisierungsstrategie erarbeitet sowie Projekte umgesetzt, die auf die hochschulspezifischen Internationalisierungsbedarfe und -strategien mit den Schwerpunkten Studium und Lehre zugeschnitten sind.

Einen besonderen Beitrag zur internationalen Strahlkraft des Hochschulstandorts Thüringen leistet die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU Jena) durch ihre Mitwirkung in einem der von der EU-Kommission geförderten Europäischen Hochschulnetzwerke. Als Teil der Allianz „Europäischer Campus der Stadt-Universitäten“ vertieft und erweitert die FSU Jena gemeinsam mit ihren sieben Konsortialpartnern die multilaterale Zusammenarbeit. Die Bauhaus-Universität Weimar hat als koordinierende Universität der Hochschulallianz BAUHAUS4EU zusammen mit sechs Partnerhochschulen für ihren Antrag 2023 das Exzellenzsiegel (Seal of Excellence) der Europäischen Kommission erhalten.

Im Rahmen von 1.813 internationalen Kooperationen Thüringer Hochschulen mit Partnereinrichtungen in 96 Ländern findet ein beständiger Austausch von Ideen statt. Die Anzahl der ausländischen hauptberuflich tätigen Forschenden konnte 2022 im Vergleich zu 2020 erneut gesteigert werden.

Als Beispiel für die konkrete grenzübergreifende Forschungskooperation ist die Beteiligung Thüringens am Gemeinsamen Unternehmen KDT (Key Digital Technologies) zu nennen. In dieser Zusammenarbeit wird die Thüringer Forschungs- und Technologieförderung mit der europäischen transnationalen Förderung verzahnt. Die Innovations- und Wertschöpfungsketten sind und bleiben dadurch grenzübergreifend, wobei Thüringer Akteuren die Möglichkeit gegeben wird, einen wichtigen Bestandteil bei der Festigung der europäischen Technologiesouveränität zu bilden. Ziel ist dabei auch, die Investitionsbereitschaft der Industrie für Mikroelektronik-Produktion in Deutschland und Thüringen weiter zu stärken.

Die Thüringer Hochschulen sollen sich international noch besser vernetzen und strategische Partnerschaften ausbauen und so ihre Profilierung voranbringen; sie entwickeln ihre Internationalisierungsstrategien weiter und professionalisieren und erweitern sukzessive ihre Service-Angebote, u. a. zur Unterstützung für den Berufseinstieg. Sie sollen weitere Beiträge zur Fachkräftesicherung leisten, u. a. indem der Studienerfolg für die Gruppe der internationalen Studierenden verbessert wird sowie die Verbleibsquoten z. B. über Kooperationen mit der regionalen Wirtschaft erhöht werden. Bestehende Studienangebote sollen erweitert werden, z. B. durch zielgruppenspezifische Studiengänge und zusätzliche fremd- und zweisprachige Studiengänge vor allem im Masterbereich, aber auch auf Bachelor-Ebene. Die Möglichkeiten, die die Digitalisierung dabei bietet, sollen umfassend genutzt werden.

2,74
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,63
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Staatssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,75
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Hochschulsektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
1,36
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Wirtschaftssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
636
Promotionen im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
220
Patentanmeldungen je 1 Mio. Einwohner im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
1,9
Prozent
Gründungsrate in den FuE-intensiven Industrien 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
3,3
Prozent
Gründungsrate in den wissensintensiven Dienstleistungen 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
35.715
Euro
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2023
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen