Internationale Zusammenarbeit
Die Internationalisierung von Forschung fördert die Qualität und stärkt die nationale und internationale Attraktivität des Wissenschaftsstandortes Hessen. Die internationalen Beziehungen der Hochschulen werden vom Land unterstützt und solche zu den Partnerregionen in Europa, den USA (u. a. Wisconsin und Massachusetts) und Australien (u. a. Queensland) speziell gefördert. Sechs hessische Hochschulen – die TU Darmstadt, die Hochschule Darmstadt, die Philipps-Universität Marburg, die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Frankfurt University of Applied Sciences und die Hochschule Fulda – partizipieren an der Förderinitiative Europäische Hochschulen der Europäischen Kommission.
Im Bereich der EU-Forschungsförderung priorisiert Hessen 2023/2024 erneut die Förderung der Kooperationen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen mithilfe der Anschubförderung Hessen Horizon. Das Programm fördert die internationale Vernetzung hessischer Hochschulen. Die Beteiligungen an EU-Forschungsprojekten wurden seit 2020 erhöht und die Chancen für die Internationalisierung des Forschungsstandorts genutzt. Jede der staatlichen hessischen Hochschulen verfolgt eine Strategie zur Unterstützung von Forschenden bei ihren EU-Forschungsmittelanträgen. Das Marie-Skłodowska-Curie-Stipendium Hessen, in dieser Form einmalig in Deutschland, ermöglicht synergetisch zur EU-Förderung internationalen Postdoktorandinnen und -doktoranden, ihr mit dem Seal of Excellence ausgezeichnetes Forschungsprojekt mit einer hessischen Einrichtung durchzuführen. 2023 wurden erneut profilierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in die Förderung aufgenommen. Hessen stellt auch einer Vielzahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in und aus Entwicklungsländern Forschungsmöglichkeiten zur Verfügung, u. a. im Rahmen des HessenFonds.
Die Vietnamesisch-Deutsche Universität (VGU) ist ein bedeutendes Projekt in der Außenwissenschaftspolitik, das aus der engen Zusammenarbeit zwischen Hessen, Deutschland und Vietnam im Bildungsbereich resultiert. Sie wurde 2008 gegründet und durch ein trilaterales Abkommen zwischen Hessen, der Sozialistischen Republik Vietnam und der Bundesrepublik Deutschland abgesichert, das 2021 in Kraft trat. Die Universität orientiert sich an deutschen Lehr- und Forschungsmodellen sowie internationalen Standards für akademische Strukturen.
Hessische Hochschulen entwickeln unter Berücksichtigung standortspezifischer Bedingungen und institutioneller Profile ihre Internationalisierungsstrategien im Rahmen des Hessischen Hochschulpakts und ihrer Zielvereinbarungen weiter und richten auch über den Strategieprozess im Bereich EU-Forschungsförderung ihre Forschungsprofile auf den globalen Wissenschaftsmarkt aus. In Abstimmung mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) wird eine Analyse der Internationalisierung des hessischen Hochschulsystems durchgeführt. Zur Förderung der interkulturellen Integration etablieren und verstetigen die hessischen Hochschulen eine Willkommens- und Anerkennungskultur. Um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland (zurück) zu gewinnen, unterstützt das Land Hessen die Hochschulen mit den LOEWE-Spitzen-Professuren und den LOEWE-Start-Professuren sowie dem Marie-Skłodowska-Curie-Stipendium Hessen.
Die HAW gestalten ihre Berufungsverfahren internationaler. Die Weiterentwicklung des internationalen Forschungsmarketings, ein weiterer Ausbau bestehender Beteiligungen auch an internationalen Forschungsnetzwerken und -verbünden sowie strategischen Partnerschaften werden zur besseren Positionierung des Wissenschaftsstandorts Hessen angestrebt.