Freistaat Thüringen

Wissenschaftssystem

Thüringen verfügt über eine ausdifferenzierte und leistungsfähige Wissenschaftslandschaft, in der Hochschulen, außeruniversitäre Forschung und wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen an neuen Erkenntnissen und besseren Anwendungen arbeiten. Staatlich geförderte Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind Rückgrat, Treiber und personeller Garant für das TH-Innovationssystem.

Das Hochschulsystem setzt sich aus zehn Hochschulen an acht Standorten zusammen: Jena, Weimar, Erfurt, Ilmenau, Nordhausen, Schmalkalden, Gera und Eisenach.

Hinzu kommen die Thüringer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Gotha und insgesamt drei in privater Trägerschaft befindliche Hochschulen, welche in Erfurt und Gera angesiedelt sind.

Die 2018 verabschiedeten Leitlinien zur Hochschulentwicklung in Thüringen bis 2025 beschreiben die wesentlichen strategischen Ziele des Landes. Dazu gehören insbesondere die Sicherung der Hochschulfinanzierung unter Einbeziehung des Bundes, die weitere Profilierung der Hochschulen, die Stärkung der Hochschulen als regionale Wachstumskerne, die Weiterentwicklung der Ingenieurwissenschaften, die Gestaltung des digitalen Wandels an den Hochschulen sowie die Sicherung einer modernen Infrastruktur für Lehre, Forschung und Verwaltung.

Um die Leistungsfähigkeit der Hochschulen des Landes stetig auszubauen und ihnen längerfristige Planungssicherheit zu gewährleisten, wurde die Rahmenvereinbarung V im Jahr 2020 beschlossen. Mit einer jährlichen Steigerung von 4 % gegenüber dem Vorjahr erhalten die Hochschulen von 2021 bis 2025 insgesamt Finanzzuweisungen in Höhe von rund 2,68 Mrd. Euro.

Neben den Hochschulen existieren in Thüringen hochspezialisierte Forschungseinrichtungen, u. a. Institute bzw. Institutsteile der vier großen deutschen Forschungsorganisationen. Darunter fallen sechs Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft, drei Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft in Jena, vier Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft sowie drei Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft. Zusätzlich trägt das Land vier eigene Forschungseinrichtungen, die historisch gewachsen sind, unterschiedliche Rechtsformen sowie Forschungsschwerpunkte aufweisen und wichtige Impulse in der Forschungszusammenarbeit für die klein- und mittelständisch geprägte Wirtschaft Thüringens geben.

Zudem haben sich im Freistaat zehn wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen etabliert. Diese bieten in Jena, Erfurt, Rudolstadt, Weimar, Sonneberg, Schmalkalden, Bad Langensalza und Greiz insbesondere mittelständischen Unternehmen gezielt Forschungs- und Entwicklungsleistungen mit hohem Anwendungsbezug an. Die Einrichtungen sind inhaltlich an den breit gefächerten Innovationsbedarfen der Thüringer Unternehmen ausgerichtet und auf Bundesebene unter dem Dach der Zuse-Gemeinschaft organisiert sowie auf Landesebene in dem Forschungs- und Technologieverbund Thüringen e. V. (FTVT) zusammengeschlossen.

Ziel ist es, die ausdifferenzierte und vielfältige Wissenschafts- und Forschungslandschaft des Freistaats so zu fördern, dass sie auch zukünftig als Innovationstreiber für den Fortschritt der Gesellschaft und zu einer starken Wirtschaft fungiert. Dies schließt Maßnahmen in Thüringen ein, die Anzahl der durch den Bund mitfinanzierten Forschungseinrichtungen zu erhöhen, gleichzeitig Neugründungen zu fördern, die Vernetzung von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen auszubauen und weiterhin den Wissenstransfer zu gewährleisten.

Mit speziell auf die wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen ausgerichteten Förderprogrammen wird dem Unterstützungsbedarf der Institute begegnet und die Zukunftsfähigkeit der Einrichtungen gestärkt.

2,74
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,63
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Staatssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,75
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Hochschulsektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
1,36
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Wirtschaftssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
636
Promotionen im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
220
Patentanmeldungen je 1 Mio. Einwohner im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
1,9
Prozent
Gründungsrate in den FuE-intensiven Industrien 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
3,3
Prozent
Gründungsrate in den wissensintensiven Dienstleistungen 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
35.715
Euro
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2023
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen