Freistaat Thüringen

Wissenschaftssystem

Thüringen verfügt über eine ausdifferenzierte und leistungsfähige Wissenschaftslandschaft, in der Hochschulen, außeruniversitäre Forschung und wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen an neuen Erkenntnissen und besseren Anwendungen arbeiten.

Das Hochschulsystem setzt sich aus zehn Hochschulen an acht Standorten zusammen: Jena (Friedrich-Schiller-Universität, Ernst-Abbe-Hochschule), Weimar (Bauhaus-Universität, Hochschule für Musik Franz Liszt), Erfurt (Universität, Fachhochschule), Technische Universität Ilmenau, Hochschule Nordhausen, Hochschule Schmalkalden, Gera und Eisenach (Duale Hochschule)

Hinzu kommen die Thüringer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Gotha und zwei in privater Trägerschaft befindliche Hochschulen, die SRH Hochschule für Gesundheit Gera und die IU Internationale Hochschule in Erfurt. Mit der Medizinischen Hochschule Health and Medical University (HMU) in Erfurt nimmt im Sommersemester 2022 eine weitere nichtstaatliche Hochschule ihren Lehrbetrieb in Thüringen auf.

Die 2018 verabschiedeten Leitlinien zur Hochschulentwicklung in Thüringen bis 2025 beschreiben die wesentlichen strategischen Ziele des Landes. Dazu gehören insbesondere die Sicherung der Hochschulfinanzierung unter Einbeziehung des Bundes, die weitere Profilierung der Hochschulen, die Stärkung der Hochschulen als regionale Wachstumskerne, die Weiterentwicklung der Ingenieurwissenschaften, die Gestaltung des digitalen Wandels an den Hochschulen sowie die Sicherung einer modernen Infrastruktur für Lehre, Forschung und Verwaltung.

Um die Leistungsfähigkeit der Hochschulen des Landes stetig auszubauen und ihnen längerfristige Planungssicherheit zu gewährleisten, wurde die Rahmenvereinbarung V im Jahr 2020 beschlossen. Mit einer jährlichen Steigerung von 4 % gegenüber dem Vorjahr erhalten die Hochschulen von 2021 bis 2025 insgesamt Finanzzuweisungen in Höhe von rund 2,68 Mrd. Euro.

Neben den Hochschulen existieren in Thüringen hochspezialisierte Forschungseinrichtungen, u. a. Institute bzw. Institutsteile der vier großen deutschen Forschungsorganisationen. Darunter fallen sechs Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft (Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik, Jena; Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie, Ilmenau; Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme, Hermsdorf; Institutsteil Angewandte Systemtechnik des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung, Ilmenau; Abteilung Elektronische Messtechnik und Signalverarbeitung des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS, Ilmenau; Fraunhofer-Projektzentrum Mikroelektronische und Optische Systeme für die Biomedizin, Erfurt), drei Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft in Jena (Max-Planck-Institut für Biogeochemie, Max-Planck-Institut für chemische Ökologie, Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte), vier Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft (Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie, Jena; Leibniz-Institut für Alternsforschung, Jena; Leibniz-Institut für Photonische Technologien, Jena; Forschungsstation für Quartärpaläontologie Weimar / Abteilung des Forschungsinstituts Senckenberg) sowie zwei Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft (Helmholtz-Institut Jena; DLR-Institut für Datenwissenschaften, Jena). Zusätzlich trägt das Land vier eigene Forschungseinrichtungen (Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik, Heiligenstadt; Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme, Ilmenau; Materialforschungs- und Prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar; Thüringer Landessternwarte Tautenburg).

Darüber hinaus haben sich im Freistaat zehn wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen etabliert. Diese bieten insbesondere mittelständischen Unternehmen gezielt Forschungs- und Entwicklungsleistungen mit hohem Anwendungsbezug an. Die Einrichtungen sind inhaltlich an den Innovationsbedarfen der Thüringer Unternehmen ausgerichtet und auf Bundesebene unter dem Dach der Deutschen Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse organisiert sowie auf Landesebene in dem Forschungs- und Technologieverbund Thüringen e. V. (FTVT) zusammengeschlossen.

2,74
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,63
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Staatssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,75
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Hochschulsektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
1,36
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Wirtschaftssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
681
Promotionen im Jahr 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
220
Patentanmeldungen je 1 Mio. Einwohner im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
2,0
Prozent
Gründungsrate in den FuE-intensiven Industrien 2019–2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
3,7
Prozent
Gründungsrate in den wissensintensiven Dienstleistungen 2019–2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
33.656
Euro
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen