FuI-Schwerpunkte
Bereits im Jahr 2007 beschloss die Landesregierung eine ressortübergreifende Forschungsstrategie, die seitdem fortgeschrieben wird. Seit 2015 wird diese ergänzt durch die Regionale Forschungs- und Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung für Thüringen (RIS3 Thüringen). Die Forschungsstrategie folgt zwei Prioritäten: Zum einen werden bestehende Forschungsschwerpunkte, die insbesondere durch Förderung in nationalen Programmen ausgewiesen sind, so ausgebaut, dass ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit gesichert und erhöht wird. Zum anderen sollen innovative Projekte in Schwerpunktfeldern gefördert werden.
Mit der für die Förderperiode 2014–2020 entwickelten RIS3 Thüringen wurden in einem breiten Beteiligungsprozess die Spezialisierungsfelder „Industrielle Produktion und Systeme“, „Nachhaltige und intelligente Mobilität und Logistik“, „Gesundes Leben und Gesundheitswirtschaft“, „Nachhaltige Energie und Ressourcenverwendung“ sowie das Querschnittsfeld „IKT, innovative und produktionsnahe Dienstleistungen“ identifiziert, in denen Thüringen über gewachsene Stärken verfügt und die ein hohes Zukunftspotenzial haben.
Die instrumentelle Umsetzung erfolgt bisher über verschiedene Förderprogramme (Förderung der Forschung, Förderung von FuE-Personal, Förderung von Forschung, Technologie und Innovation, ProExzellenz und ProDigital). Im Ergebnis wird ein breit gefächertes Förderinstrumentarium für Hochschulen, außeruniversitäre und wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen angeboten.
Für die neue Strukturfondsperiode 2021–2027 wurde die RIS3 Thüringen als Regionale Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung und wirtschaftlichen Wandel in Thüringen weiterentwickelt. Sie ist ein strategischer Rahmen, der für die nächsten Jahre Eckpunkte und weiterhin zu verbessernde innovationsfördernde Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Innovations- und Wirtschaftsstandorts Thüringen aufzeigt. Die Schwerpunktfelder haben sich als innovationsfördernd und profilstärkend erwiesen und werden daher fortgeführt. Das neu geplante Förderinstrumentarium, die integrierte Forschungs-, Technologie- und Innovationsförderung Thüringen (FTI-Thüringen), wird die Förderbereiche Forschung, Personal, Technologie, Invest, Transfer und Infrastruktur umfassen. Die Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation und der Ausbau der Forschungs- und Innovationskapazitäten stehen im Fokus. Die Förderung soll für übergreifende generelle Themen offen sein und grundlegende Herausforderungen adressieren. Zur Finanzierung der Fördermaßnahmen werden Strukturfondsmittel aus dem EFRE, dem ESF+ sowie Landesmittel eingesetzt.
In den kommenden Jahren wird es gleichsam noch mehr darum gehen, durch thematische Schwerpunktsetzung die im Lande vorhandenen Kernkompetenzen in Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken (Stärken-stärken-Ansatz) und systematisch wachstums- und zukunftsträchtige Wertschöpfungsnetzwerke branchen- und technologieübergreifend auf- und auszubauen. Insbesondere KMU sollen in ihrer Innovationstätigkeit unterstützt werden.
Der Transformationsprozess hin zu einer ressourcenschonenden, klimafreundlichen und CO2-armen Wirtschaft und die Entwicklung innovativer Lösungen für dieses Ziel nimmt dabei eine wachsende Bedeutung ein. Ziel ist, Thüringens wissenschaftliche und wirtschaftliche Kernkompetenzen über die Landesgrenzen hinweg zu profilieren, die Akteure überregional stärker zu vernetzen und dadurch den Innovationsstandort als Ganzes zu stärken. Über eine klare Profilbildung sollen zugleich die Thüringer Innovationsakteure für eine erfolgreiche Teilnahme an EU- und Bundesprogrammen befähigt werden.