Internationale Zusammenarbeit
Berlin ist für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einer der attraktivsten Standorte, was Universitäten sowie Forschungseinrichtungen in Deutschland anbelangt. Das zeigen die Rankings der beiden großen Förderorganisationen, der Alexander von Humboldt-Stiftung sowie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Technische Universität Berlin sowie die Charité – Universitätsmedizin Berlin nehmen in beiden Ranglisten jeweils Spitzenplätze ein. Die Hochschulen verfügen zudem über ein großes Netzwerk an internationalen Partnerschaften. Die FU Berlin betreibt weltweit vier Auslandsbüros und pflegt sechs strategische Partnerschaften.
Internationale Kooperationen sind für die Berliner Wissenschaftslandschaft das Instrument zur Umsetzung ihrer Internationalisierungsstrategien. Neben der 2022 weiter ausgebauten Kooperation mit der University of Oxford stehen für die Berlin University Alliance (BUA) seit 2018 die Zusammenarbeit mit der University of Melbourne und der National University of Singapore im Fokus. Zudem wurde ein gemeinsames EU-Verbindungsbüro in Brüssel sowie das Berlin Center for Global Engagement als Plattform für Forschungskooperation mit dem Globalen Süden und für die Bereiche akademische Freiheit und Wissenschaftsdiplomatie etabliert. Innerhalb dieser großen internationalen Forschungsverbünde entstehen neue Ideen durch Austausch und Vernetzung – die Diversität internationaler Perspektiven ist grundlegender Bestandteil der Forschungsexzellenz in Berlin.
Drei europäische Hochschulallianzen sind als „Europäische Hochschulen“ an den Berliner Universitäten verankert: UNA Europa an der Freien Universität Berlin, Circle U an der Humboldt-Universität zu Berlin und der ENHANCE-Verbund an der Technische Universität Berlin. Mit Partnern aus jeweils fünf bis sieben europäischen Universitäten werden universitätsübergreifende Netzwerke geschaffen, die die Mobilität von Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten unterstützen und die Flexibilität bei Studien- und Forschungsangeboten fördern. So können zum Beispiel Doppelabschlüsse für Studierende sowie gemeinsame Anträge bei europäischen Ausschreibungen und interdisziplinäre, grenzüberschreitende Forschungsprojekte ermöglicht werden.
Hervorragende Potenziale bietet Berlin in den Geistes- und Sozialwissenschaften, die auf bestimmte Regionen und Kulturkreise bezogen sind. So gibt es an der HU Berlin ein Zentrum für Großbritannienforschung sowie ein Nordeuropa-Institut, an der FU Berlin ein Zentrum für Frankreich- und Italienforschung sowie das Osteuropa-Institut. Auch in der Nord- und Lateinamerikaforschung sowie in der Afrika- und Asienforschung verfügt Berlin über Expertise, die wissenschaftlich, kulturell und politisch von besonderem Wert ist. Dies zeigt sich beispielsweise in der Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für das Mecila – Maria Sibylla Merian Centre Conviviality-Inequality in Latin America in São Paulo, das von der FU Berlin koordiniert wird.
Einen weiteren Schwerpunkt bilden die islambezogenen Wissenschaften mit dem Leibniz-Zentrum Moderner Orient, dem Institut für Islamwissenschaft an der FU Berlin und dem 2018 an der HU Berlin gegründeten Berliner Institut für Islamische Theologie. Hier wird islamwissenschaftliche und islamisch-theologische Grundlagenforschung betrieben und es werden Fragen muslimischer Gegenwartskulturen bearbeitet.