Mecklenburg-Vorpommern

Internationale Zusammenarbeit

Die staatlichen Hochschulen des Landes verzeichnen derzeit mehr als 1.000 Partnerschaftsvereinbarungen mit Hochschulen aus rund 80 Ländern. Mehr als 800 dieser Kooperationen wurden im Rahmen des EU-Programms ERASMUS+ geschlossen. Die Hochschulen erhöhen ihre Attraktivität für ausländische Studierende durch die Einrichtung bi- bzw. multinationaler Studienangebote, wie z. B. den internationalen Masterstudiengang Advanced Design in Ship and Offshore Structures (EMShip+) an der Universität Rostock, den Double-Degree-Lehramtsstudiengang Deutsch-polnisch binational der Universitäten Greifswald und Szczecin und den binationalen Bachelorstudiengang Marine Engineering, den die Hochschule Wismar in Kooperation mit dem Institut Teknologi Sepuluh Nopember in Surabaya (Indonesien) anbietet. Auch in weiteren Wissenschaftsdisziplinen bieten die Hochschulen des Landes Double-Degree-Programme und englischsprachige Studiengänge an. Die Universität Rostock ist Partneruniversität der Erasmus+-geförderten European University for Smart Urban Coastal Sustainability.

Um den Hochschulstandort auch für ausländische Forschende attraktiver zu gestalten, wurden an den Universitäten Welcome Center als zentrale Service- und Anlaufstellen für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler etabliert.

Die Kooperation der Hochschulen mit den baltischen Ländern wird durch das Kontaktbüro Hochschulen Mecklenburg-Vorpommern in Riga gefördert und unterstützt.

Die EU-Rahmenprogramme für Forschung und Innovation (FRP) haben für Mecklenburg-Vorpommern eine besondere Bedeutung. Über Horizont 2020 und Horizont Europa wurden bzw. werden mehr als 150 Vorhaben im Land gefördert. Die finanzielle Unterstützung mit mehr als 50 Mio. Euro ist beträchtlich. Neben der Forschungsförderung und innovativen Entwicklungen im Land, tragen Projekte des FRP auch in erheblichem Maße zur internationalen Vernetzung bei. Dadurch werden u. a. die Forschungskapazitäten im Land gestärkt.

Bei der Einwerbung von Fördermitteln für die internationale Zusammenarbeit sind die außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Land überdurchschnittlich erfolgreich. Die stärkere Beteiligung von Unternehmen unterstreicht den Fokus von Horizont 2020 auf Innovationen.

Die Hochschulen des Landes arbeiten in verschiedenen von der EU bewilligten Vorhaben, z. B. der Medizin, Biotechnologie, Plasmaphysik, Lebensmitteltechnologie sowie zur Entwicklung von neuen Technologien, mit renommierten außeruniversitären Forschungsinstituten und Unternehmen international zusammen. Die Bandbreite an Beteiligungen am FRP zeigt zudem, dass die Bewältigung von globalen gesellschaftlichen Herausforderungen ein zentrales Ziel von Forschung und Innovation in Mecklenburg-Vorpommern ist.

Die Beteiligung von internationaler Geschäftstätigkeit regionaler KMU ist in Mecklenburg-Vorpommern noch zu gering. Das Land wird in Zukunft stärker internationale Kooperationen unterstützen. Ziel ist es, durch eine verstärkte ressortübergreifende Zusammenarbeit die verschiedenen Handlungsebenen und unterschiedlichen Akteure stärker zusammenzubringen und zu vernetzen. Wichtige Partner sind die Nachbarländer und -regionen im Ostseeraum und Europa. Nahe EU-Märkte wie etwa die Nachbarländer Polen, Dänemark und die Niederlande sowie der gesamte Ostseeraum (Schweden, Finnland und das Baltikum) sollen den Schwerpunkt bilden.

Bezüglich internationaler Fördermöglichkeiten bieten Programmbereiche der ERA-nets, des IraSME oder bilaterale Kooperationsmöglichkeiten wie bei Eurostars gute Einstiegsmöglichkeiten. Darüber hinaus soll die Vielzahl der neuen ab 2021 aufgelegten EU-Programme zur Stärkung der Europäischen Gemeinschaft und des Europäischen Forschungsraumes (u. a. HORIZON Europe, HORIZON Green Deal) und Fonds zur Überwindung der CORONA-Krise (Next Generation EU, INTERREG etc.) genutzt werden. Diese Programme bieten gute Möglichkeiten, die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft auch mit internationalen Partnern zu erproben.

Ein wichtiger Ansatz bildet die Notwendigkeit, speziell KMU, aber auch generell sich formierende Konsortien für die Teilnahme an besagten Programmen zu mobilisieren und zu sensibilisieren. Daher ist eine kompetente Beratung im Vorfeld und Selektion der geeigneten Programmlinien eine wesentliche Voraussetzung einer erfolgreichen Beteiligung. Das Enterprise Europe Network M-V (EEN M-V) soll sich in diesem Projektentwicklungsprozess als beratender und moderierender Akteur engagieren. Die inhaltlichen Themen müssen im Umsetzungsprozess der Strategien in den Aktionsfeldern und Querschnittstechnologien generiert werden. Zukunftschancen sollen durch die Generierung von Projekten mit interdisziplinären Teams von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, internationalen Projektpartnern sowie Visionen für globale Markterschließungen erarbeitet werden.

Die Internationalisierungspolitik im Bereich FuEuI koordiniert die Aktivitäten des Wissenschaftslandes Mecklenburg-Vorpommern und die Internationalisierungsbemühungen in Hochschule und Forschung insgesamt. Dabei geht es strategisch darum, in den für das Land wichtigen Themen zu der internationalen Spitzenforschung aufzuschließen. Die relevanten Forschungsfelder bilden dabei vor allem die Energieforschung und die Lebenswissenschaften. Die zweite strategisch wichtige Linie ist die Orientierung auf den Ostseeraum und die dortigen Forschungspotenziale.

1,77
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,66
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Staatssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,63
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Hochschulsektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,48
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Wirtschaftssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
518
Promotionen im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
110
Patentanmeldungen je 1 Mio. Einwohner im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
2,0
Prozent
Gründungsrate in den FuE-intensiven Industrien 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
4,7
Prozent
Gründungsrate in den wissensintensiven Dienstleistungen 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
36.335
Euro
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2023
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen