Internationale Zusammenarbeit
Konstitutives Merkmal von Forschung und Innovation ist Austausch und Kooperation – national und grenzüberschreitend. Ziel ist die verstärkte Teilnahme an den EU-Forschungsprogrammen. Um die EU-Beratungsexpertise zu stärken und die Erfolgsquoten bei der Einwerbung von EU-Drittmitteln, insbesondere aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont Europa, dauerhaft zu erhöhen, haben die Brandenburger Hochschulen in enger Kooperation mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen ein von der Landesregierung unterstütztes gemeinsames EU-Kompetenznetz (EUK) gegründet.
Folgende Beispiele stehen für globale Forschungsaktivitäten von Brandenburger Einrichtungen in multinationaler Verantwortung: Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) hat im internationalen Projekt 4Most die Konsortialführung über die Installation des 4-Meter Multi-Object Spectroscopic Telescope am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte (ESO) im Norden Chiles übernommen, das ab 2024 zum Einsatz kommen wird.
Im Rahmen der European Universities initiative der Europäischen Union arbeitet die UNIP im Konsortium European Digital UniverCity (EDUC) mit acht Partnerhochschulen, darunter die Universitäten Paris Nanterre und Rennes, zusammen. Die BTUCS ist mit weiteren sechs Universitäten Mitglied in dem Verbund EUNICE – European University for Customised Education – und die Europa-Universität Viadrina ist jüngst Mitglied des Netzwerkes ERUA – European Reform University Alliance – geworden.
Das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) betreibt als nationales Forschungszentrum für Geowissenschaften unter anderem mit der Raumfahrtorganisation NASA und unter Beteiligung des MPI für Gravitationsphysik (AEI) die Satellitennachfolgemission GRACE Gravity Recovery and Climate Experiment-Follow-On Mission (GRACE-FO). Eine zweite Missionsverlängerung mit einem dritten Satellitenpaar ab Ende 2027 ist bewilligt.
Das AEI arbeitet federführend an der Testmission des ersten satellitengestützten Gravitationswellendetektors Laser Interferometer Space Antenna (LISA), einem internationalen Kooperationsvorhaben im Weltraum; das AEI ist Mitglied in der LIGO Scientific Collaboration (LSC) und arbeitet im Observatorium LIGO (Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory) mit.
Das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) arbeitet erfolgreich beim Cherenkov Telescope Array (CTA) in der bodengebundenen Gamma-Astronomie. Die Entscheidung, das sogenannte Science Data Management Centre (SDMC) und den Sitz eines wissenschaftlichen Direktors des CTA in Zeuthen anzusiedeln, unterstreicht die internationale Bedeutung von DESY in der Astroteilchenphysik. Die Grundsteinlegung des SDMC erfolgte im März 2022.
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) trägt als Teil der Earth League wesentlich zur Erarbeitung von Wissensgrundlagen zu den drängendsten Zukunftsthemen für nationale und internationale Entscheidungsträgerinnen und -träger bei.
Das Collegium Polonicum in Słubice, eine gemeinsame Einrichtung der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań und der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), soll zu einer internationalen Fakultät weiterentwickelt werden.