FuI-Politik in Kürze – Ziele und zukünftige Schwerpunkte der Forschungs- und Innovationspolitik
Der Freistaat Thüringen verfolgt eine Forschungs- und Innovationspolitik, in der die Weiterentwicklung des Forschungs-, Wissenschafts- und Technologiestandorts Thüringen im Vordergrund steht. Als Grundstein gilt die 2007 mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen erarbeitete und seither fortgeschriebene Thüringer Forschungsstrategie.
Die Regionale Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung und wirtschaftlichen Wandel in Thüringen übernimmt für die Förderperiode 2021–2027 die bereits in der seit 2015 geltenden Regionalen Forschungs- und Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung für Thüringen (RIS3) getroffenen Weichenstellungen. Die fünf Schwerpunktfelder – Industrielle Produktion und Systeme; Nachhaltige und intelligente Mobilität und Logistik; Gesundes Leben und Gesundheitswirtschaft; Nachhaltige Energie und Ressourcenverwendung; IKT, innovative und produktionsnahe Dienstleistungen – haben sich als innovationsfördernd und profilstärkend erwiesen.
In den kommenden Jahren wird es gleichsam noch mehr darum gehen, durch thematische Schwerpunktsetzung die im Lande vorhandenen Kernkompetenzen in Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken (Stärken-stärken-Ansatz) und systematisch wachstums- und zukunftsträchtige Wertschöpfungsnetzwerke branchen- und technologieübergreifend auf- und auszubauen. Der Transformationsprozess hin zu einer ressourcenschonenden, klimafreundlichen und CO2-armen Wirtschaft und die Entwicklung innovativer Lösungen für dieses Ziel nehmen dabei eine wachsende Bedeutung ein.
In der neuen integrierten Thüringer Forschungs-, Technologie- und Innovationsförderung (FTI-Thüringen) für die Förderperiode 2021–2027 sind Förderformate für Hochschulen, außeruniversitäre und wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen angedacht. Dabei sorgt der integrierende Ansatz dafür, dass entlang der gesamten Innovationskette – also von der Grundlagenforschung bis zu einer Markteinführung – spezifische, aber untereinander abgestimmte Förderinstrumente vorhanden sind.
Insbesondere die Hebung von Innovationspotenzialen – bisher weniger an den Förderinstrumenten partizipierender – kleinerer und mittlerer Unternehmen soll in der neuen Förderperiode ermöglicht werden. Mit einer vereinfachten, vereinheitlichten und transparenten Antragsstellung wird die Einbindung dieser Innovationsakteure gewährleistet. Ziel ist, Thüringens wissenschaftliche und wirtschaftliche Kernkompetenzen über die Landesgrenzen hinweg zu profilieren, die Akteure überregional stärker zu vernetzen und dadurch den Innovationsstandort als Ganzes zu stärken.
Transferaktivitäten werden in Thüringen als eine breit angelegte Zusammenarbeit von wissensgenerierenden, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren verstanden, welche durch ein integriertes Maßnahmenbündel unterstützt wird. So werden u. a. innovative Gründungen durch die Gründerprämie bereits in der Vorgründungsphase gefördert.
Für Thüringen sind Cluster und Netzwerke von herausragender Bedeutung, um die Umsetzung in innovativen Wertschöpfungsnetzwerken mit Cross-Cluster- und Cross-Innovation-Ansätzen zu forcieren. Vor dem Hintergrund der zweifachen Transformation hin zu einer digitalen und CO2-armen Wirtschaft gewinnen branchen- und clusterübergreifende Vernetzung und Kooperation weiter an Bedeutung, denn die transformativen Prozesse können von einzelnen Unternehmen oder selbst von Branchennetzwerken kaum bewältigt werden. Im Sinne einer nachhaltigen und umfassenden Clusterpolitik wird das Thüringer ClusterManagement (ThCM) die Cluster weiterhin unterstützen.