Internationale Zusammenarbeit
Die Institutionalisierung der internationalen Kontakte der Hochschulen und Forschungseinrichtungen Sachsen-Anhalts bildet die Voraussetzung für den Ausbau mittel- bis langfristiger strategischer Partnerschaften mit ausländischen Einrichtungen. Zu diesem Zweck schließen die Hochschulen und Forschungseinrichtungen internationale Kooperationsverträge ab, die auch oft Grundlage für eine finanzielle Untersetzung der Kooperationen durch Förderorganisationen sind. So ist beispielsweise die Teilnahme am EU-Programm Erasmus+ an die Unterzeichnung der Erasmus Charta für die Hochschulbildung durch die beteiligten Kooperationspartner gebunden. Die Institutionalisierung internationaler Kontakte ist somit ein grundlegendes Instrument der internationalen Wissenschafts- und Forschungskooperation der Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Sie trägt wesentlich zur besseren und sichtbaren internationalen Vernetzung der Einrichtungen bei und wird durch die Landesregierung unterstützt.
Zur Erhöhung der Beteiligung am EU-Forschungsrahmenprogramm hat die Landesregierung bereits im 7. Forschungsrahmenprogramm ein Netzwerk von Beratungseinrichtungen für Antragstellende aufgebaut, die sich jeweils an unterschiedliche Zielgruppen wenden. Es umfasst das EU-Hochschulnetzwerk zur Beratung von Hochschulen und das Enterprise Europe Network (EEN) der EU zur Beratung von Unternehmen, insbesondere KMU. Diese Beratungseinrichtungen werden vom Land, teilweise unter Einsatz von EU-Strukturfondsmitteln, kofinanziert.
Für die sachsen-anhaltischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind diejenigen Schwerpunkte der EU-Rahmenprogramme Forschung und Innovation „Horizont Europa“ von besonderer Bedeutung, die dem Forschungsprofil der Einrichtung entsprechen und darüber hinaus die Regionale Innovationsstrategie des Landes unterstützen. Die Landesregierung hält daher die Bereiche Gesundheit/demografischer Wandel, Ernährungssicherheit/Bioökonomie, Energie/Klimaschutz sowie Ressourceneffizienz und Rohstoffe für besonders wichtig. Weitere wichtige Themenbereiche sind die Exzellenzförderung durch den Europäischen Forschungsrat (ERC), die Mobilitäts- und Karriereförderung im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen und die themenoffene KMU-Förderung.
Verstärkt sollen auch die Möglichkeiten, die das Europäische Netzwerk der Regionen für Forschung und Innovation (ERRIN – European Regions Research and Innovation Network) bietet, genutzt werden. Hier bieten sich insbesondere themenbezogene Veranstaltungen für potenzielle EU-Antragstellende in Brüssel sowie Instrumente zur Projektpartnerfindung an.