Wissenschaftssystem
Baden-Württemberg zählt mit mehr als 200 Hochschulen, außeruniversitären und wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen zu den forschungsstärksten Ländern.
Mit neun Universitäten, sechs pädagogischen Hochschulen, 23 staatlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW), der Dualen Hochschule Baden-Württemberg mit neun Standorten, acht Kunst- und Musikhochschulen und drei Akademien für Film, Darstellende Kunst und Pop verfügt das Land über eine reiche und vielfältige Hochschullandschaft. Mit den Universitäten Heidelberg, Konstanz, Tübingen und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) befinden sich allein vier der bundesweit zehn Exzellenzuniversitäten in Baden-Württemberg, ebenso zwölf Exzellenzcluster der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder.
In Baden-Württemberg haben nationale und internationale Großforschungszentren wie das European Molecular Biology Laboratory (EMBL), das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ) sowie eine Vielzahl weiterer namhafter und erfolgreicher Forschungseinrichtungen ihr Zuhause: 13 Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, zwölf Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft sowie sieben Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Dazu kommen zehn Institute des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, zwölf wirtschaftsnahe Institute der Innovationsallianz Baden-Württemberg, mehrere Forschungseinrichtungen in den Geistes- und Sozialwissenschaften, zwei in Karlsruhe angesiedelte Ressortforschungseinrichtungen des Bundes – das Max Rubner-Institut und die Bundesanstalt für Wasserbau – sowie das Joint Research Center Karlsruhe, eine Einrichtung der EU-Kommission, und die Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Im Sommer 2023 wurde das erste europäische KI-Spitzenforschungsinstitut aus dem ELLIS-Netzwerk heraus in Tübingen gegründet. Das von der Hector-Stiftung zusammen mit dem Land finanzierte ELLIS Institute wird optimale und flexible Rahmenbedingungen für KI-Forschende bieten.
Ein weiterer bedeutender Innovationsakteur im Land ist die Baden-Württemberg Stiftung, die gemeinnützige und innovative Projekte fördert und damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Landes leistet.
Die Kennzeichen der baden-württembergischen Wissenschaftspolitik im Hochschulbereich sind eine gezielte Profilbildung, Schaffung von Freiräumen für wissenschaftliche Kreativität, eine regionale, nationale und internationale Vernetzung der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Angebote zur Verbesserung zum Beispiel der Ausstattung von Forschungseinrichtungen oder der spezifischen Bedingungen von Frauen in der Wissenschaft sowie eine sorgfältige Berufungspolitik. Wissenschaftliche Qualität ist dabei stets entscheidendes Förderkriterium. Darüber hinaus unterstützt das Land gezielt exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler.
Baden-Württemberg zielt als eine der führenden europäischen Forschungsregionen darauf, die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft mit den großen Innovationstrends aktiv im Sinne des europäischen Wohlergehens zu gestalten.
Eine attraktive Wissenschaftslandschaft und beste Qualifikationsbedingungen sind dafür der Schlüssel. Daher wird Baden-Württemberg auch zukünftig ein besonderes Augenmerk auf forschungsfreundliche und innovationsorientierte Rahmenbedingungen legen. Dafür wird das Land auch weiterhin herausragende Spitzenforschung an den Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen konsequent fördern und die Innovationscampus – Cyber Valley, Mobilität der Zukunft, Health + Life Science Alliance, Innovationscampus Nachhaltigkeit und QuantumBW – weiterentwickeln. Der weitere Ausbau der außeruniversitären Forschung sowie auch die Ansiedlung neuer Institute zählen ebenfalls zu den strategischen Zielen der Landesregierung.