Schleswig-Holstein

Wissenschaftssystem

Das Wissenschaftssystem des Landes Schleswig-Holstein besteht aus neun staatlichen und drei staatlich anerkannten Hochschulen, dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sowie einer Vielzahl außeruniversitärer Forschungseinrichtungen. Zudem existiert eine Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung.

Das Land baut den Wissenschaftsstandort seit vielen Jahren gezielt aus und setzt dabei strukturelle und fachliche Schwerpunkte. Für die kontinuierliche Entwicklung von Wissenschaft und Forschung hat das Land die Profilierung und Differenzierung seiner Hochschulen sowie den Aufbau neuer und den Ausbau bestehender Forschungseinrichtungen unterstützt und dabei seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung kontinuierlich gesteigert. So wurden etwa die Globalzuweisungen an die Hochschulen im Zeitraum von 2012 bis 2022 um rund 40 % erhöht.

Eine ebenfalls signifikante Steigerung ist mit Blick auf die Anzahl der Studierenden zu verzeichnen. Seit 2012 stieg die Zahl der Studierenden an den neun staatlichen Hochschulen um rund 20 %. Die Hochschulen im Land forschen u. a. zu folgenden Schwerpunktthemen: erneuerbare Energien/Energiewende, Lebenswissenschaften, Medizintechnik, Meereswissenschaften, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sowie Kultur- und Kreativwirtschaft. Darüber hinaus existieren weitere hochschulindividuelle Schwerpunkte und exzellente Individualforschung.

Im Bereich der außeruniversitären Forschung ist die Helmholtz-Gemeinschaft in Schleswig-Holstein mit dem Helmholtz-Zentrum Hereon, dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung und den Außenstellen des Alfred-Wegener-Instituts auf den Inseln Helgoland und Sylt sowie dem Institut für Maritime Energiesysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) vertreten.

Mit dem Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie ist in Plön eine traditionsreiche Forschungseinrichtung ansässig.

Der Leibniz-Gemeinschaft gehören das Forschungszentrum Borstel – Leibniz Lungenzentrum, das Kiel Institut für Weltwirtschaft, das Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft mit Sitz in Kiel und Hamburg, das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik und – seit 2024 – der Standort Schleswig des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA)/Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie (ZBSA) an.

Zur Fraunhofer-Gesellschaft zählen das Institut für Siliziumtechnologie (ISIT) in Itzehoe, die Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik (IMTE) in Lübeck und das Institut für Digitale Medizin (MEVIS), Außenstelle Lübeck.

Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), Außenstelle Lübeck, die Röntgen-Laser-Anlage European XFEL und auch das auf dem Forschungscampus Bahrenfeld in Hamburg errichtete Infektionsforschungszentrum Centre for Structural Systems Biology (CSSB), an dem sich Schleswig-Holstein beteiligt, runden das Bild herausragender Spitzenforschungseinrichtungen in Schleswig-Holstein ab.

Schleswig-Holstein hat im Jahr 2021 den Wissenschaftsrat um eine Begutachtung seines Hochschulsystems sowie der Universitätsmedizin des Landes gebeten. Die Bitte war insbesondere damit verbunden, die Potenziale der Hochschulen mit ihren Leistungsdimensionen Lehre, Forschung, Transfer und Infrastruktur zu bewerten und geeignete Maßnahmen zur Entwicklung des Landes in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht zu skizzieren. Ein besonderes Augenmerk sollte auf den Schwerpunktthemen Medizintechnik, Meereswissenschaften, Lebenswissenschaften, erneuerbare Energien, KI und Digitalisierung sowie Kultur- und Kreativwirtschaft liegen. Die Empfehlungen des Wissenschaftsrats liegen seit Oktober 2023 vor und fügen sich als wesentliche Bausteine in die strategische Ausrichtung der Wissenschaftspolitik und die Entwicklung des Wissenschaftssystems ein.

1,68
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,38
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Staatssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,49
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Hochschulsektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,81
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Wirtschaftssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
634
Promotionen im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
150
Patentanmeldungen je 1 Mio. Einwohner im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
3,0
Prozent
Gründungsrate in den FuE-intensiven Industrien 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
5,4
Prozent
Gründungsrate in den wissensintensiven Dienstleistungen 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
40.090
Euro
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2023
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