Berlin

Wissenschaftssystem

In kaum einer anderen Region Europas konzentrieren sich so viele Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen wie in Berlin: Vier staatliche Universitäten, die Charité – Universitätsmedizin Berlin (Charité), drei staatliche Kunsthochschulen, vier staatliche und zwei konfessionelle Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), 24 private Hochschulen und rund 70 öffentlich finanzierte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen haben ihren Sitz in der Bundeshauptstadt.

Seit 2010 erfolgt die Hochschulfinanzierung auf Basis der erbrachten Leistungen in den Bereichen Lehre, Forschung und Gleichstellung. Die Hochschulverträge werden in der Regel für eine fünfjährige Laufzeit abgeschlossen und bieten den Hochschulen damit Planungssicherheit zur Erfüllung ihrer Aufgaben. Seit 2018 konnten im Rahmen der Hochschulverträge jährliche Mittelaufwüchse um 3,5 % realisiert werden. Ab dem Jahr 2024 wird das Gesamtvolumen der Zuschüsse für die Vertragslaufzeit 2024 bis 2028 um jährlich 5 % erhöht. An den Berliner Universitäten sind sieben Exzellenzcluster in den Forschungsbereichen Mathematik, Chemie, Neuro-, Literatur- und Sozialwissenschaften sowie Computer Science/Informatik ansässig. Zudem wird seit November 2019 der Verbundantrag der Berlin University Alliance in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten der Exzellenzstrategie gefördert. Derzeit können die Berliner Universitäten auf 30 Sonderforschungsbereiche und Transregioprojekte, zwölf Schwerpunktprojekte, 22 Forschungsgruppen, zwei klinische Forschungsgruppen sowie 21 Graduiertenkollegs (davon vier internationale) verweisen. Insgesamt haben die Freie Universität (FU), die Humboldt-Universität (HU) und die Technische Universität (TU) sowie die Charité – Universitätsmedizin Berlin im Jahr 2022 754 Mio. Euro an Drittmitteln eingeworben.

Eine wichtige Rolle bei der Förderung der Berliner Spitzenforschung kommt der Einstein Stiftung Berlin zu. Mit Programmen wie den Einstein Visiting Fellows oder der Einstein-Profil-Professur werden gezielt herausragende Spitzenkräfte aus dem Ausland in die Berliner Wissenschaftslandschaft eingebunden.

Das Institut für angewandte Forschung (IFAF) Berlin stärkt seit 2009 die Forschungskompetenz der vier staatlichen Berliner Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW). Ziel der Förderung sind interdisziplinäre und anwendungsorientierte Kooperationsprojekte mit Partnern aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft in der Region Berlin-Brandenburg.

Die Charité, welche aus der Medizinischen Fakultät, dem Universitätsklinikum und (seit 2021) dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) besteht, zeichnet sich durch hohes wissenschaftliches Renommee und internationale Präsenz aus. Unter dem Dach des BIH wird seit 2013 translationale biomedizinische Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Um die Arbeit des BIH noch erfolgreicher zu gestalten, wurde die bisherige Kooperationsstruktur zwischen der Charité und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) weiterentwickelt und das Institut zum 1.1.2021 als Translationsforschungsbereich in die Charité integriert. Das MDC ist seither über eine privilegierte Partnerschaft angebunden.

Die – für Berlin typische – Nähe von und Interaktion zwischen Natur-, Technik- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften schaffen ein günstiges Innovationsklima mit einer großen Zahl miteinander vernetzter außeruniversitärer Forschungseinrichtungen.

3,35
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
1,31
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Staatssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,88
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Hochschulsektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
1,16
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Wirtschaftssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
1.987
Promotionen im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
130
Patentanmeldungen je 1 Mio. Einwohner im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
4,1
Prozent
Gründungsrate in den FuE-intensiven Industrien 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
7,7
Prozent
Gründungsrate in den wissensintensiven Dienstleistungen 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
51.209
Euro
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2023
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen