Freistaat Bayern

Wissenschaftssystem

Kennzeichnend für die Wissenschafts- und Forschungslandschaft im Freistaat Bayern ist ihre besondere Vielfalt. Neben zehn staatlichen und mehreren nichtstaatlichen Universitäten bzw. wissenschaftlichen Hochschulen sowie sechs Universitätsklinika, 17 staatlichen und mehreren nichtstaatlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften bzw. Technische Hochschulen, sechs staatlichen und zwei nichtstaatlichen Kunsthochschulen sind hier 12 Institute und eine Forschungsgruppe der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), zwei Zentren und drei Institute der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF), eine Kooperation im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) sowie acht Institute der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (Leibniz-Gemeinschaft), zehn Institute bzw. Institutsteile und 24 Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft (Fraunhofer) angesiedelt. Auch existieren zahlreiche landesseitig finanzierte Forschungseinrichtungen, etwa die traditionsreiche Bayerische Akademie der Wissenschaften sowie die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns.

Das Fundament des Forschungssystems sind die Hochschulen. In internationalen Rankings gelten die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und die Technische Universität München (TUM) seit Jahren als die beiden besten deutschen Universitäten. Für die Hochschulen und Universitätsklinika stellte der Freistaat 2023 7,18 Mrd. Euro zur Verfügung. Mit der HTA wurden an den Hochschulen 2.500 neue Stellen, darunter 1.000 neue Professuren, sowie 13.000 neue Studienplätze geschaffen.

Die Gründung der Technischen Universität Nürnberg zum 1. Januar 2021 hat das Wissenschaftssystem in Bayern um eine international, interdisziplinär und digital ausgerichtete Modelluniversität bereichert, an der sich künftig Technik-, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften gemeinsam den großen gesellschaftlichen Zukunftsthemen widmen werden.

Den Wissenschaftsstandort Bayern prägt auch eine breit gefächerte außeruniversitäre Forschungslandschaft. Mit der Fraunhofer-Gesellschaft und der Max-Planck-Gesellschaft haben zwei führende deutsche Forschungsorganisationen ihren Sitz in München. Mit der Einrichtung mehrerer Institute aller vier großen nationalen Wissenschaftsorganisationen außerhalb des bereits jetzt weltweit sichtbaren Großraums München wurden in den letzten Jahren wichtige Impulse gesetzt, jüngst das Leibniz-Institut für Immuntherapie in Regensburg (LIT).

Bayern bietet attraktive Rahmenbedingungen für den besonders leistungsfähigen Nachwuchs. Das Elitenetzwerk Bayern akzentuiert dieses Angebot für junge Talente vom Abitur bis zur Postdoc-Phase. Sein Kerngedanke ist die Vernetzung zwischen den verschiedenen Wissenschaftsstandorten und über die Disziplinen hinweg. Das Elitenetzwerk Bayern besteht u. a. aus fünf aufeinander abgestimmten Förderprogrammen für alle Karrierephasen vom Studium bis zur ersten selbstständigen Forschungstätigkeit.

Zudem fördert der Freistaat im Rahmen des Bayerischen Wissenschaftsforums (BayWISS) Verbundkollegs, in denen gemeinsame Promotionsverfahren von Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bzw. von Technischen Hochschulen nach dem Modell der Verbundpromotion durchgeführt werden.

Mit dem Spitzenprofessurenprogramm kann Bayern in Berufungsverfahren für herausragende Forschungspersönlichkeiten internationale Spitzenkonditionen bieten.

Am 1. Januar 2023 trat mit dem Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz (BayHIG) das modernste Hochschulrecht Deutschlands in Kraft. Mit dem BayHIG gewinnt die bayerische Hochschullandschaft weiter an Agilität, Exzellenz und Innovation.

Die neue strategische Hochschulsteuerung sieht mehrjährige Rahmenvereinbarungen zwischen Staat und Hochschulen vor, in denen auf der Grundlage staatlicher Zielsetzungen und gesetzlicher Vorgaben ein angemessenes Angebot an Hochschulleistungen und hochschulübergreifende Schwerpunkte abgestimmt werden. Eine wegweisende Entscheidung, um den Wissenschaftsstandort Bayern langfristig zu stärken, ist die Verstetigung der HTA.

Mit der Highmed Agenda Bayern will der Freistaat die Zukunft der Medizin durch beste Versorgung und innovative Forschung auf höchstem Niveau stärken.

Mit der M1 - Munich Medicine Alliance wird München das bundesweit stärkste Zentrum für Spitzenforschung im Medizinbereich.

Das Department of Aerospace and Geodesy der Technischen Universität München gehört bereits heute zum internationalen Spitzenfeld. Im Endausbau sollen rund 50 Professorinnen und Professoren und bis zu 4.000 Studierende die größte Luft- und Raumfahrtfakultät Europas bilden.

3,39
Prozent
Anteil der internen Ausgaben für FuE am BIP 2021
Weitere Indikatoren im Online-Anbebot Länder in Zahlen
0,34
Prozent
Anteil der internen Ausgaben für FuE am BIP im Staatssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,48
Prozent
Anteil der internen Ausgaben für FuE am BIP im Hochschulsektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
2,56
Prozent
Anteil der internen Ausgaben für FuE am BIP im Wirtschaftssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
4.910
Promotionen im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Anbebot Länder in Zahlen
800
Patentanmeldungen je 1 Mio. Einwohner im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
2,9
Prozent
Gründungsrate in den FuE-intensiven Industrien 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
5,6
Prozent
Gründungsrate in den wissensintensiven Dienstleistungen 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
57.343
Euro
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2023
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen