Hessen

FuI-Politik in Kürze – Ziele und zukünftige Schwerpunkte der Forschungs- und Innovationspolitik

Das Land Hessen zeichnet sich durch eine dichte Landschaft von Hochschulen und Forschungsinstituten aus. Die 14 staatlichen Hochschulen (fünf Universitäten, fünf Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, drei Kunsthochschulen und die Hochschule Geisenheim als Hochschule Neuen Typs) sowie zahlreiche außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (darunter sechs Max-Planck-Institute) bilden ein dynamisches Umfeld für Wissenschaft und Innovation. Die hessischen Hochschulen sind in hohem Maße autonom. Eine verlässliche Finanzierung ermöglicht es ihnen, diese Autonomie bestmöglich zur Qualitätssicherung und -steigerung in Forschung und Lehre einzusetzen. Die Landesregierung hat dazu mit dem Hessischen Hochschulpakt 2021–2025 eine jährliche Erhöhung der Grundfinanzierung der Hochschulen um 4 % bis einschließlich 2025 vereinbart. Um die Profilbildung und Strategiefähigkeit – als zentrale Erfolgsfaktoren für hochschulisches Handeln – weiter zu stärken, wurde jüngst ein breit angelegter Strategieprozess an allen hessischen Hochschulen unter Beteiligung hochkarätiger nationaler wie internationaler Expertinnen und Experten initiiert. Mit einem eigenen Profilbudget wird die Umsetzung der Strategiekonzepte unterstützt. In der Forschung ist Hessen bereits in vielen Feldern national wie international sichtbar und wettbewerbsfähig, etwa bei der Künstlichen Intelligenz, Cybersicherheit, der Krebsforschung, im Bereich Energiesysteme oder zu gesellschaftlichen Konflikten und Veränderungsprozessen. Ein herausragendes Beispiel für Grundlagenforschung an außeruniversitären Instituten ist das internationale Beschleunigerzentrum FAIR. Zukünftig sollen dort rund 3.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neue Erkenntnisse über den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums liefern. Zum weiteren Ausbau der Leistungsfähigkeit hessischer Spitzenforschung wird die Kooperation zwischen den Hochschulen und außeruniversitären Instituten gestärkt. Mit Hilfe eines eigenen Forschungsförderprogramms, der Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE), werden zudem neue Initiativen gezielt gefördert. Das LOEWE-Programm wurde jüngst umfassend konzeptionell weiterentwickelt. Sein Budget wird bis 2025 auf 100 Mio. Euro pro Jahr erhöht. Neu eingeführt wurde u. a. eine eigene Förderlinie zur Gewinnung von nationalen und internationalen Top-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern für Hessen. Außerdem wurde eine Förderlinie eingerichtet, mit deren Hilfe gezielt besonders innovative und risikoreiche Forschung gefördert wird.

Kennzeichen hessischer Wissenschaftspolitik ist zudem eine gezielte Förderung der Forschung an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW). Das Land fördert gegenwärtig den Ausbau eines eigenen akademischen Mittelbaus. Zudem verfügen die HAW in forschungsstarken Fachrichtungen seit 2016 über ein eigenständiges Promotionsrecht. Gegenwärtig werden die ersten vier Promotionszentren an den hessischen HAW evaluiert. Ins Zentrum des Handelns ist zudem die Verbesserung der Betreuungsrelation gerückt, etwa durch die Schaffung von 300 neuen W-Professuren an den hessischen Hochschulen. Auch wird die Qualität von Studium und Lehre mit einem eigenen Förderprogramm unterstützt. Wichtige Impulse werden ebenso in der Digitalisierung gesetzt – etwa mit dem Hessischen Digitalpakt. Hier unterstützt das Land die Hochschulen mit 112 Mio. Euro, um die Digitalisierung in den Bereichen Forschung, Lehre, Verwaltung, digitale Infrastruktur und Informationsmanagement sowie Governance voranzutreiben. Dies hat infolge der COVID-19-Pandemie nochmals an Bedeutung gewonnen.

In diesem Kontext ist das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz hervorzuheben, für das Hessen 38 Mio. Euro zur Verfügung stellt: hessian.AI bündelt die KI-Expertise von 13 hessischen Hochschulen und steht für exzellente Forschung, Nachwuchsförderung und den Transfer in die Wirtschaft und Gesellschaft.

3,09
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,38
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Staatssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,49
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Hochschulsektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
2,22
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Wirtschaftssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
2.142
Promotionen im Jahr 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
190
Patentanmeldungen je 1 Mio. Einwohner im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
3,0
Prozent
Gründungsrate in den FuE-intensiven Industrien 2019–2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
5,4
Prozent
Gründungsrate in den wissensintensiven Dienstleistungen 2019–2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
50.751
Euro
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen