FuI-Politik in Kürze – Ziele und zukünftige Schwerpunkte der Forschungs- und Innovationspolitik
Forschungspolitische Priorität haben die Qualitätssicherung der Forschung in Brandenburg im nationalen und internationalen Wettbewerb, die weitere Profilierung zur Stärkung der Grundlagen- und der anwendungsorientierten Forschung und des Wissens- und Technologietransfers sowie der strategische Ausbau von Forschungsverbünden zwischen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Industrie. Dabei gilt es, die Rahmenbedingungen für exzellente Forschung, Kreativität des wissenschaftlichen Nachwuchses und gesellschaftliche Einbindung von Wissenschaft optimal auszugestalten.
Wissenschaftliche Exzellenz ist die Basis für eine Umsetzung der Forschungsergebnisse in Innovationen und damit für einen gelingenden Strukturwandelprozess in der Lausitz. Wissenschaft und Forschung sind wesentliche Treiber der Strukturentwicklung und Wachstumsmotoren in der Lausitz. Um das Potenzial von Hochschulen und Forschungseinrichtungen für die gesellschaftliche, wirtschaftliche und demographische Entwicklung zu heben, wird das kommende Jahrzehnt dem bedarfsbezogenen Ausbau der Hochschulstandorte, der Stärkung von Forschung sowie der Etablierung von Transferwissen und -strukturen in der Lausitz gewidmet sein.
Die Schwerpunkte der ressortspezifischen Lausitz-Strategie liegen auf dem Ausbau der Hochschulstandorte um profilergänzende Studiengänge und dem Aufbau einer Modellregion Gesundheit Lausitz. Daneben sollen innovative Forschungsansätze in der Lausitz, insbesondere in Kooperation mit der außeruniversitären Forschung, für eine gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeit genutzt, gebündelt und gestärkt werden. Zudem soll der Wissens- und Technologietransfer für den Strukturwandel in der Lausitz ausgebaut werden.
Das Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus (IUC), das als Kern der Modellregion Gesundheit Lausitz aufgebaut werden soll, ist hierbei ein Schlüsselprojekt. Außerdem soll vor allem der mittelständischen Wirtschaft der Zugang zu KI-Anwendungen erleichtert werden. Dazu soll das Lausitz Zentrum für Künstliche Intelligenz dienen, das rund um die BTU Cottbus-Senftenberg alle Kompetenzen bündelt. Ziel ist es, Berlin-Brandenburg zu einem der führenden KI-Standorte Europas zu machen.
Wissenschaftseinrichtungen leisten als Entwicklungs(pro)motoren durch Wissens- und Technologietransfer einen zentralen Beitrag. Brandenburg hat bereits 2017 eine Transferstrategie beschlossen, die darauf abzielt, bestmögliche Rahmenbedingungen für die nachhaltige Stärkung des Wissens- und Technologietransfers in der Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu schaffen. Die Stärkung von Kooperationen ist neben der gezielten Unterstützung von Unternehmen auch das Kernanliegen der Gemeinsamen Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg (innoBB 2025) sowie der Regionalen Innovationsstrategie (innoBB 2025 plus), die explizit die wirtschaftsstrukturellen Besonderheiten Brandenburgs als Flächenland berücksichtigt. Ziel ist es, die unterschiedlichen Regionen des Landes bei der Entfaltung ihrer wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Potenziale zu unterstützen. In diesem Sinn hat Brandenburg für den Strukturwandelprozess in der Lausitz einen eigenen strategischen Ansatz formuliert.
Weitere zentrale Anliegen sind die Gewinnung und aktive Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, u. a. durch die Karriereförderung von Mann und Frau und die Schaffung von Karrierewegen im Postdoc-Bereich, den Ausbau der Familienfreundlichkeit an Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes sowie die aktive Förderung von Frauen in Wissenschaft und Forschung.