Mecklenburg-Vorpommern

FuI-Schwerpunkte

Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Anstrengungen unternommen, das Wissens- und Innovationssystem im Land zu stärken. Forschung, Entwicklung und Innovation gehören zu den Schwerpunktbereichen der Wirtschaftspolitik. Unterstützt wird die Landesregierung dabei vom 2010 gegründeten Strategierat Wirtschaft-Wissenschaft.

Im Rahmen der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEuI-RL) unterstützt das Land vornehmlich kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz bzw. Niederlassung in Mecklenburg-Vorpommern bei der Durchführung von Vorhaben der angewandten Forschung. Gegenstand der Förderung sind FuEuI-Vorhaben für international marktfähige Produkte und Verfahren. Neben der einzelbetrieblichen Förderung ist die Unterstützung wirtschaftsnaher FuE-Vorhaben von Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Verbund ein Schwerpunkt.

Seit 1991 wurden mit der Technologie- und Innovationsförderung im Rahmen der FuEuI-RL 4.507 Vorhaben mit einem Fördervolumen von rund 602 Mio. Euro unterstützt. In der Förderperiode 2014–2020 wurden insgesamt 218 Mio. Euro EFRE-Mittel für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation bereitgestellt. Größtenteils wurden diese Mittel für die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Rahmen der FuEuI-RL, aber auch für die Bereitstellung von Risikokapital und die Unterstützung des Aufbaus von technologieorientierten Kompetenzzentren im Bereich Medizintechnik und Maschinenbau eingesetzt.

Mit dem Aufbau des Fraunhofer Ocean Technology Campus (FhG-OTC) zu den Forschungsschwerpunkten Arbeit 4.0 und digitale Unterwassertechnik soll Rostock zu einem führenden, dem internationalen Bedarf an maritimen Technologien entsprechenden Zentrum für Unterwassertechnologie ausgebaut werden. Hierfür stehen dem OTC von 2019 an insgesamt 56 Mio. Euro an öffentlicher Förderung zur Verfügung.

Das neue Helmholtz Institute for One Health (HIOH) bietet ein netzwerkaffines Forschungsumfeld für deutsche und internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um dringende globale Probleme anzugehen und wichtige Beiträge zu einer verbesserten Pandemic Preparedness und einer effektiveren Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen im Rahmen des One-Health-Ansatzes zu leisten. Zum Aufbau des HIOH in Greifswald investieren der Bund und das Land insgesamt 38 Mio. Euro in ein neues Forschungsgebäude, das u. a. mit speziellen Hochsicherheitslaboren der Kategorie BSL-3 (biosafety Level 3) ausgestattet sein wird.

Auf der Basis einer erfolgreichen internationalen Evaluierung gründete das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Standort Neustrelitz ein neues Institut für Solar-Terrestrische Physik. Eine der Hauptaufgaben dieses Institutes ist die Entwicklung eines verlässlichen Vorhersagesystems für das sogenannte Weltraumwetter. Hierfür stellen Bund und Mecklenburg-Vorpommern jährlich zusätzliche 6,7 Mio. Euro zur Verfügung. Die Investitionen für bauliche und Forschungsinfrastrukturen in Höhe von 20,6 Mio. Euro bezuschusst das Land im Wege einer Sonderfinanzierung zur Forschungs- und Technologieförderung in Höhe von 10 Mio. Euro.

In der EU-Förderperiode 2021–2027 stehen für die Exzellenzforschung 38,5 Mio. Euro aus dem EFRE zur Verfügung. Mit diesen Mitteln sollen Synergieeffekte in der Forschungslandschaft Mecklenburg-Vorpommerns erzielt und strukturbildende überregional sichtbare Forschungskapazitäten etabliert werden, indem große thematische Verbünde aus Forschungseinrichtungen unterstützt werden. Zur infrastrukturellen Ausstattung der Forschungstätigkeiten werden aus dem EFRE der EU-Förderperiode 2021–2027 weitere Mittel in Höhe von 37,5 Mio. Euro für wissenschaftliche Geräte sowie 30,0 Mio. Euro für die Einführung moderner Medizintechnologien bereitgestellt.

Die Umsetzung des neuen Exzellenzforschungsprogramms erfolgt auf Grundlage der Regionalen Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung 2021–2027 (RIS M-V). In Vorbereitung auf die Förderperiode 2021–2027 wurde die RIS M-V überarbeitet und strategisch neu ausgerichtet. Das Land wird sich stärker als bisher auf ausgewählte Bereiche konzentrieren. Der Fokus liegt auf folgenden Aktionsfeldern: erneuerbare Energie, Wasserstofftechnologie, Medizintechnik und Biotechnologie sowie Maschinen- und Anlagenbau. Hinzu kommen die Querschnittstechnologien Informations- und Kommunikationstechnologie und Bioökonomie.

Diese sorgfältig abgeleiteten zukunftsorientierten Aktionsfelder und Querschnittstechnologien werden in der neuen Förderperiode eine fokussierte und aktive Unterstützung des Landes erhalten. Bestimmte technologiespezifische Instrumente wie z. B. die Verbund- oder die Spitzenforschung werden künftig grundsätzlich Projekten in diesen Bereichen vorbehalten sein. Darüber hinaus sind komplementäre technologieoffene Instrumente definiert worden, z. B. die Förderung von Durchführbarkeitsstudien, die einzelbetriebliche Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation sowie die Förderung von Prozessinnovationen. Für kleine und mittlere Unternehmen wird die Förderung von Schutzrechtsaktivitäten fortgesetzt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung des Technologietransfers von der Wissenschaft in die Wirtschaft und die Unterstützung beim Zugang zu internationalen Märkten.

Mecklenburg-Vorpommern stehen in der EU-Förderperiode 2021–2027 aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) nunmehr ca. 924 Mio. Euro zur Verfügung. Davon sollen 65 % in das Politikfeld 1 – ein intelligenteres Europa – fließen und davon allein in den Bereich der wirtschaftsnahen Forschung 266 Mio. Euro. Das ist nochmals ein deutlicher Aufwuchs im Vergleich zur letzten Förderperiode.

Die Mittel werden für einzelbetriebliche FuE-Förderung (ca. 134 Mio. Euro), Verbundforschungsförderung (ca. 102 Mio. Euro) und wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen und Technologietransfer (30 Mio. Euro) eingesetzt.

1,77
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,66
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Staatssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,63
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Hochschulsektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,48
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Wirtschaftssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
518
Promotionen im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
110
Patentanmeldungen je 1 Mio. Einwohner im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
2,0
Prozent
Gründungsrate in den FuE-intensiven Industrien 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
4,7
Prozent
Gründungsrate in den wissensintensiven Dienstleistungen 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
36.335
Euro
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2023
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