FuI-Politik in Kürze – Ziele und zukünftige Schwerpunkte der Forschungs- und Innovationspolitik
Baden-Württemberg steht mit einem Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 5,64 % des BIP im innerdeutschen Vergleich auf Platz 1 und gehört seit vielen Jahren zur europäischen Spitzengruppe.
Das Land verfolgt eine strategische Forschungs- und Wissenschaftspolitik, die auf Forschungsexzellenz und den Ausbau der Forschung zu Schlüsseltechnologien abzielt, und hat dies in den letzten Jahren mit Nachdruck intensiviert. Dabei setzt Baden-Württemberg im wirtschaftlichen Strukturwandel auf Forschung und Innovation, Studium und Qualifikation.
Digitalisierung/Künstliche Intelligenz (KI), der Wandel der Mobilität, Nachhaltigkeit, Lebenswissenschaften und Quantenwissenschaften sind strategische Schlüsselthemen. Das Land baut auf diesen Feldern mit erheblichem finanziellem Einsatz fünf Innovationscampus als Leuchttürme der Spitzenforschung mit internationaler Strahlkraft in strategisch relevanten Bereichen auf. In diesen Innovationsökosystemen werden die Stärken der jeweiligen Hochschulen, Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vernetzt. Der erste, 2016 gegründete KI-Innovationscampus Cyber Valley im Raum Stuttgart/Tübingen hat als Innovationsökosystem internationale Strahlkraft erlangt und stellt mittlerweile Europas größtes Forschungskonsortium im Bereich der Künstlichen Intelligenz dar.
Mit dem Strategiedialog Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg und der Gründung des Vereins Universitätsmedizin e. V. setzt das Land auch in der Hochschulmedizin auf die Förderung von standortübergreifender und interdisziplinärer Zusammenarbeit von Forschung und Lehre, Versorgung und Wirtschaft.
Baden-Württemberg legt den Fokus auf wissenschaftliche Exzellenz im Bereich der zahlreichen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und unterstützt umfassend Forschende und Einrichtungen bei der wettbewerblichen Drittmittelakquise. Dabei baut das Land auch zukünftig auf eine starke europäische Forschungspolitik, die Teilhabe an EU-Programmen und die Internationalisierung seiner (Europäischen) Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Zu den hochschulpolitischen Schwerpunkten gehören zudem die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Schaffung von Freiräumen für Forschende und Lehrende als Voraussetzung für wissenschaftliche Kreativität und Innovationskraft – insbesondere durch verlässliche Finanzierung und entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen. Regelmäßig setzt sich das Land daher auch für forschungs- und innovationsfreundliche Gesetzgebungen auf Bundes- und EU-Ebene ein. Außerdem unterstützt das Land seine Forschenden und die notwendigen nachhaltigen Veränderungsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft durch die Förderung von Clustern und Netzwerken, die Stärkung von Technologie-Transfer-Offices, Inkubatoren und Acceleratoren und durch die Förderung von Reallaboren, die Experimentierräume nah an der Praxis schaffen.
Die Hochschulen im Land verfügen über ein hohes Maß an Autonomie und entscheiden eigenverantwortlich über ihre Profilbildung. Mit der Hochschulfinanzierungsvereinbarung II wird die Grundfinanzierung der Hochschulen bis einschließlich 2025 um 3,5 % pro Jahr erhöht. Baden-Württemberg sichert und stärkt damit deren finanzielles Fundament und erhöht ihre Planungssicherheit. Ergänzt wird die Forschungslandschaft durch eine Vielzahl exzellenter außeruniversitärer Forschungseinrichtungen. Die vielfältigen wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen im Land bilden eine wichtige Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und sind wesentlicher Treiber für den Technologietransfer und die Innovationsstärke im Land.