Niedersachsen

Transfer und Gründungen

Der Wissens- und Technologietransfer aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen ist ein wichtiges Anliegen der Forschungs- und Innovationspolitik des Landes. Beispielsweise stärkt das Land entsprechende Hochschulstrukturen im Rahmen seiner Förderungen „Transfer in Niedersachsen“, „Gründungs- und Innovationsräume“ und „Aus der Forschung in die Umsetzung – Erfindungen und Patente als Grundlage eines forschungsbasierten Wissens- und Technologietransfers“ sowie durch die Kofinanzierung der EXIST-Potenziale, der Förderung des Bundes. Zentrale Einrichtung zur Unterstützung des Transfers sind die Transferstellen und Gründungsberatungen an den niedersächsischen Hochschulen sowie das Innovationsnetzwerk Niedersachsen, in dem rund 280 Beratungs- und Vermittlungseinrichtungen aus Forschung, Verbänden und Gebietskörperschaften zusammenarbeiten. Die Gründungsförderung wird gezielt gemeinsam vom Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium vorangetrieben und durch den Start-up-Beirat des Landes unterstützt. Ein Fokus sind Ausgründungen aus der Wissenschaft. So werden seit 2022 acht Hightech-Inkubatoren (HTI) im Umfeld von Hochschulen vom Wirtschaftsministerium mit rund 35 Mio. Euro gefördert. Diese adressieren Quantentechnologien, Smart Mobility, Life Sciences, BioIntelligence, Smart Information Technologies, Digital GreenTech, Farm, Food und Künstliche Intelligenz. Der Start-up-Preis des Landes „Durchstarter“ prämiert jährlich u. a. Wissenschafts-Start-ups in der Kategorie „Science Spin-off“.

Am Zentrum für Innovationen Niedersachsen (ZDIN) liegt der Fokus auf der gemeinsamen Forschung mit Praxispartnern, dem Transfer und dem Dialog mit Wirtschaft und Öffentlichkeit in sechs thematischen Schwerpunkten, sogenannten Zukunftslaboren: Agrar, Energie, Gesellschaft und Arbeit, Gesundheit, Mobilität, Produktion und Wassermanagement. Darüber hinaus hat das DFKI-Labor Niedersachsen des Deutschen Zentrums für Künstliche Intelligenz, das zu Fragen der Umgebungswahrnehmung autonomer Systeme arbeitet, seine Standorte in Osnabrück und Oldenburg etabliert.

Die Niedersächsische regionale Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung (RIS3) hat als Grundlage für die Gestaltung der EFRE-Förderung mit den Themenfeldern Mobilitäts-, Agrar- und Lebenswissenschaften, Energietechnologien und -systeme, Land- und Ernährungswirtschaft, Neue Materialien, Produktionstechnik sowie Maritime Wirtschaft und Digitale Wirtschaft Forschungsgebiete aufgegriffen, die auch Schwerpunkte der Förderung des Landes sind. Auf dieser Grundlage findet die Förderung anwendungsorientierter Forschung statt.

Durch seine erfolgreiche Ausgründung SORMAS (Surveillance, Outbreak Response Management and Analysis System) konnte das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung einen wichtigen Beitrag zu Diagnostik und Prognostik in der COVID-19-Pandemie leisten. Im Januar 2023 wurde die SORMAS-Stiftung gegründet, um die Entwicklung nachhaltiger Instrumente für globale Gesundheitsfragen zu unterstützen.

Die niedersächsische Landesregierung beabsichtigt eine integrierte Start-Up-, Digital- und Innovationsstrategie zu erarbeiten, einen Innovationsrat mit externen Expertinnen und Experten im Jahr 2024 einzurichten und das niedersächsische Innovationssystem bis Ende 2024 extern begutachten zu lassen. Ein weiteres strategisches Ziel ist die Optimierung und Stärkung der Gründungsberatung an Hochschulen.

Nach erfolgreicher Umsetzung einer Pilotausschreibung wird das 2022 gegründete Institute for Biomedical Translation (IBT) regelmäßig weitere Ausschreibungen veröffentlichen, um lebenswissenschaftliche Ausgründungsinitiativen zu unterstützen und zur Vernetzung gründungsinteressierter Forschender beizutragen. Mit der Säule IBT wird zeitgleich zur Qualifizierung junger Nachwuchsforschender in gründungsrelevanten Feldern beigetragen

2,72
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,38
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Staatssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,56
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Hochschulsektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
1,78
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Wirtschaftssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
2.239
Promotionen im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
350
Patentanmeldungen je 1 Mio. Einwohner im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
2,4
Prozent
Gründungsrate in den FuE-intensiven Industrien 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
5,0
Prozent
Gründungsrate in den wissensintensiven Dienstleistungen 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
44.531
Euro
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2023
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