Wissenschaftssystem
Die Besonderheit des Hamburger Wissenschaftssystems liegt in der einzigartigen Forschungslandschaft, die sich aus dem kooperativen Zusammenspiel der Hamburger Hochschulen mit einer Vielzahl renommierter außeruniversitärer Forschungseinrichtungen ergibt. Die vier laufenden Exzellenzcluster und die Förderung der Universität Hamburg als Exzellenzuniversität stärken dieses erfolgreiche Kooperationsmodell und ermöglichen dem Wissenschaftsstandort Hamburg nationale und internationale Spitzenleistungen. Die „Partnership for Innovation, Education and Transfer“ (PIER Plus) bündelt die Zusammenarbeit der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in fokussierten Forschungsfeldern sowie den Querschnittsthemen Digitalisierung und Innovation/Transfer.
Die Förderung erkenntnisgeleiteter Forschung, die strategische Anschubförderung von Hamburger Forschungsschwerpunkten (u. a. durch HamburgX-Projekte), der Ausbau der Science City Hamburg Bahrenfeld und die Intensivierung der Kooperationen zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Unternehmen sind vordringliche Ziele der Hamburger Wissenschaftspolitik.
Die Landesforschungsförderung hat sich seit vielen Jahren als wirkmächtiges Instrument bewiesen, durch das u. a. die Erfolge im Exzellenzwettbewerb maßgeblich befördert wurden.
Mit den Zukunftsverträgen für die staatlichen Hamburger Hochschulen stärkt Hamburg die Bedeutung von Wissenschaft als Impulsgeberin für die Zukunftsfähigkeit als Metropole. Die den Hochschulen, dem Universitätsklinikum sowie der Staats- und Universitätsbibliothek zukommenden Mittel werden durch die 2021 geschlossenen Vereinbarungen bis 2027 deutlich ansteigen. Darüber hinausgehende Kostensteigerungen durch z. B. Energiepreissteigerungen oder Inflation/Tarifsteigerungen federt das Land Hamburg zusätzlich ab.
Basierend auf den Empfehlungen des Wissenschaftsrates und des MINT-Forschungsrates baut Hamburg die wissenschaftliche Exzellenz aus und wird u. a. – ergänzend zur regulären Bund-Länder-Förderung – zwischen 2016 und 2026 zusätzlich rund 86,5 Mio. Euro zur Weiterentwicklung der Universität Hamburg (UHH) als Exzellenzuniversität und in ihre Exzellenzcluster investiert haben. Mit vier neuen Initiativen für Exzellenzcluster baut Hamburg den Exzellenzstandort systematisch weiter aus. Die Schwerpunkte liegen dabei im Bereich der Life Sciences und der Materialwissenschaften.
Die Technische Universität Hamburg (TUHH) soll zu einer der führenden Technischen Universitäten im Norden werden und wird in diesem Zuge konsequent weiter ausgebaut. Sie leistet entscheidende Beiträge u. a. zur Entwicklung neuer Technologien für Klimaschutz und Energieversorgung, Mobilität, Logistik und Digitalisierung. Ziel des materialwissenschaftlichen Schwerpunkts ist die erfolgreiche Antragstellung für einen neuen Exzellenzcluster.
Um die TUHH entsteht im Harburger Binnenhafen ein Innovations-Hotspot, u. a. befördert durch Aktivitäten der Fraunhofer-Gesellschaft mit Schwerpunkten wie Logistik, Produktionstechnik, Nanotechnologie oder Energie- und Gesundheitsforschung.
Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) ist mit ihrer anwendungsorientierten Forschung zentraler Bestandteil des Hamburger Wissenschaftssystems. Aushängeschild ist das Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E). Eng verbunden mit den Forschungsschwerpunkten der HAW ist die durch den Wissenschaftsrat begleitete Prüfung zur Verleihung des Promotionsrechts.
Die Förderung der Hamburger Forschungsschwerpunkte verbindet sich mit einer Campus-Strategie und der Schaffung modernster Forschungsinfrastruktur. Der Ausbau der Science City Hamburg Bahrenfeld für Natur- und Lebenswissenschaften, des Campus Bundesstraße für Klimaforschung und Informatik, des Campus Von-Melle-Park für die Geistes- und Sozialwissenschaften sowie des Campus Eppendorf für die Medizin sind Beispiele dafür. Ein Schwerpunkt der akademisierten Gesundheits- und Pflegeberufe soll seine Heimat im neuen Stadtteil Oberbillwerder finden.
2021 wurde das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) als Zusammenschluss des Centrums für Naturkunde der Universität Hamburg und des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig (ZFMK) in Bonn gegründet. Das LIB zählt zur Gruppe der acht großen naturkundlichen Forschungsmuseen der Leibniz-Gesellschaft.