Mecklenburg-Vorpommern

Wissenschaftssystem

Im Land sind zwei Universitäten mit Universitätsmedizin, drei Hochschulen, eine Hochschule für Musik und Theater, eine Verwaltungshochschule, fünf Leibniz-Institute (davon eine Außenstelle von Sachsen-Anhalt), drei Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft, zwei Max-Planck-Institute, ein Fraunhofer-Institut, ein Fraunhofer-Teilinstitut, eine Außenstelle, ein Teilstandort und eine Projektgruppe der Fraunhofer-Gesellschaft ansässig, dazu drei Landesinstitute und vier Akademievorhaben.

Besondere Schwerpunkte der Forschung sind u. a. die Plasmaphysik und die Biotechnologie. Die Plasmaphysik ist der prioritäre Schwerpunkt am Standort Greifswald mit dem Kernfusionsexperiment Wendelstein 7-X.

Mit dem Aufbau des Ocean Technology Campus soll Rostock durch die Zusammenarbeit zwischen der Fraunhofer-Gesellschaft, der Universität Rostock, dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde sowie weiteren Wissenschafts- und Wirtschaftspartnern zum führenden Standort der technologischen Unterwasserforschung ausgebaut werden.

Das Land beteiligte sich am BioRegio-Wettbewerb des Bundes und baute mit dem BioTechnikum Greifswald ein branchenspezifisches Forschungszentrum auf. Im Mittelpunkt der Forschung stehen praktische Anwendungen für die Landwirtschaft, die Medizin und die marine Biotechnologie. In Nähe zum BioTechnikum wurde das Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie realisiert. Im Land ist zudem die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ansässig.

Folgerichtig ist seit 2021 Rostock Teilstandort des neuen Fraunhofer-Zentrums für Biogene Wertschöpfung und Smart Farming und verbindet so diese Wertschöpfung mit neuen Wegen für nachhaltige hochmoderne Verfahren in der Landwirtschaft.

Im Jahr 2021 wurde zudem das Helmholtz-Institut für One Health (HIOH) in Greifswald gegründet. In enger Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald, der Universitätsmedizin Greifswald und dem Friedrich-Loeffler-Institut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit Greifswald-Riems widmet es sich der interdisziplinären Erforschung der Zusammenhänge zwischen Mensch-, Tier- und Umweltgesundheit. Zielstellung ist ein verbessertes Verständnis zoonotischer Erkrankungen, antimikrobieller Resistenzen und der Evolution von Pathogenen als Voraussetzung für erfolgreiche Pandemievorsorge und -prävention.

Die Universität Greifswald hat ihre Forschungsschwerpunkte in der Plasmaphysik, der Community Medicine und individualisierten Medizin, in Mikrobielle Proteomics und Proteintechnologien, in Environmental Change: Responses and Adaptation und in den Kulturen des Ostseeraums. Außerdem wird zu nordeuropäischen und baltischen Schwerpunktthemen mit dem Ziel des Aufbaus eines Interdisziplinären Forschungszentrums Ostseeraum sowie zur Kultur des Mittelalters geforscht.

An der Universität Rostock besteht eine eigenständige Interdisziplinäre Fakultät. Profillinien sind die Departments Leben, Licht & Materie einschließlich des Schwerpunkts regenerative Medizin; Maritime Systeme einschließlich des Wissenschafts-Campus Phosphorforschung; Altern des Individuums und der Gesellschaft sowie Wissen – Kultur – Transformation.

Mit der Universität Rostock wurde am Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien das Kompetenzzentrum Medizintechnik M-V und am Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik das dort beheimatete Kompetenzzentrum für Produktionstechnik und Schiffbau gegründet.

Die Hochschule für Musik und Theater Rostock forscht vor allem auf dem Gebiet der Musikwissenschaft (mit einem Akademienprojekt zum Komponisten Erich W. Korngold) und der Musikpädagogik. Sie strebt zugleich neue Wege der künstlerischen Forschung an.

Im Fokus der Forschungsaktivitäten der Hochschule Neubrandenburg stehen nachhaltiger Strukturwandel und Umbau ländlicher Räume sowie Gesundheit und Ernährung. Zu den drei Forschungsschwerpunkten der Hochschule Stralsund zählen die angewandte Informatik, KI und medizinische Entscheidungsfindung, die Technik und Energie sowie Unternehmen, Region und Tourismus. Die Forschungsschwerpunkte der Hochschule Wismar beziehen sich auf Märkte, Handel, Seeverkehr im globalen Wandel, auf neue Materialien und Verfahren, Automatisierung und Sensorik sowie auf die Produktgestaltung nachhaltiger Objekte und urbaner Strukturen.

Die Wissenschaftslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist ein integraler Bestandteil der Landesentwicklungsstrategie. Die Hochschulen haben sich durch die neuen Zielvereinbarungen mit Laufzeit 2021–2025 bei gesicherter Finanzierung noch profilierter aufgestellt. Die Universitätsmedizinen sind überaus forschungsstark. Durch die Neuansiedlung von außerhochschulischen Forschungseinrichtungen in Rostock und Greifswald ist eine zusätzliche Dynamik entstanden, die das gesamte System weiter beleben wird. Die bereits jetzt sehr intensive Vernetzung von Hochschulen und den außerhochschulischen Einrichtungen wird weiter vorangetrieben, Synergien werden genutzt, sodass in den Schwerpunkten der Forschung nationales und internationales Niveau erreicht und stabilisiert wird. Durch die Ansiedlung von wissensbasierten Arbeitsplätzen wird die Attraktivität des Landes gesteigert. Studierende und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler werden aus dem In- und Ausland angezogen, um hier ihre wissenschaftliche Qualifikation zu erwerben und das Land als Ort für die Realisierung ihrer beruflichen Pläne und ihrer Lebensperspektive zu begreifen.

Ziel ist es, die Nachwuchskräfte auf den komplexen Arbeitsmarkt Wissenschaft vorzubereiten und gleichzeitig ihre frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit zu fördern. Attraktive Forschung in den Hochschulen und im Umfeld der Hochschulen ist eine essenzielle Voraussetzung, um junge Leute längerfristig an das Land zu binden.

1,77
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,66
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Staatssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,63
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Hochschulsektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
0,48
Prozent
Anteil der Ausgaben für FuE am BIP im Wirtschaftssektor 2021
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
518
Promotionen im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
110
Patentanmeldungen je 1 Mio. Einwohner im Jahr 2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
2,0
Prozent
Gründungsrate in den FuE-intensiven Industrien 2020–2022
Weitere Indikatoren im Online-Angebot Länder in Zahlen
4,7
Prozent
Gründungsrate in den wissensintensiven Dienstleistungen 2020–2022
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36.335
Euro
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2023
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