FuI-Politik in Kürze – Ziele und zukünftige Schwerpunkte der Forschungs- und Innovationspolitik
Aufgrund seiner hervorragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, einzigartiger Forschungsinfrastrukturen, der Einwerbung von vier Exzellenzclustern und der Auszeichnung der Universität Hamburg als Exzellenzuniversität verfügt der Wissenschaftsstandort Hamburg über eine fachlich breite, erstklassige Forschungslandschaft mit fokussierten Schwerpunkten. Der Physik-Nobelpreis 2021 für Klaus Hasselmann steht stellvertretend für die herausragende Forschungsleistung in den Hamburger Schwerpunkten und Exzellenzclustern. Die Erfolge gehen auf Kooperationen der Hamburger Hochschulen mit renommierten außeruniversitären Forschungseinrichtungen und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zurück. Die Hochschulen und Einrichtungen sowie deren Kooperationen untereinander gezielt zu fördern, wird vordringliches Ziel der Hamburger Wissenschaftspolitik bleiben.
Mit den Zukunftsverträgen für die Hamburger Hochschulen stärkt Hamburg die Bedeutung von Wissenschaft als Impulsgeberin für die Zukunftsfähigkeit als Metropole. Gemeinsam mit der Universität Hamburg (UHH), der Technischen Universität Hamburg (TUHH), dem UKE und außeruniversitären Einrichtungen werden vier neue Initiativen in den Bereichen Infektionsforschung, Neurowissenschaften, Nierenforschung und Materialforschung in die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern eingebracht.
Mit dem Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY als weltweit führendem Beschleunigerzentrum (FLASH, PETRA) und dem European XFEL verfügt Hamburg über ein breites Spektrum an Lichtquellen für die physikalische Grundlagenforschung sowie für die Struktur-/Systembiologie (CSSB, EMBL) und die Materialforschung (HEREON). Mit PETRA IV plant das DESY eine Röntgenlichtquelle der nächsten Generation. PETRA IV wird die Bildgebung auf der atomaren Ebene revolutionieren und damit völlig neue Möglichkeiten eröffnen, die von der Grundlagenforschung über die anwendungsorientierte bis hin zur Industrieforschung reichen und damit den gesamten Innovationsstandort Deutschland stärken.
Ein weiteres wissenschaftspolitisches Ziel besteht darin, die Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu intensivieren. Entsprechende Fördermaßnahmen dienen dazu, wissenschaftliche, technologische und gesellschaftliche Innovationen anzustoßen. Unter Einbeziehung zahlreicher Stakeholder verfolgt die Regionale Innovationsstrategie (RIS) u. a. das Ziel, nachhaltige Lösungen für drängende gesellschaftliche Fragen zu finden. Den Schwerpunkt setzt die Innovationsstrategie auf die fünf Zukunftsthemen Gesundheit, Klima und Energie, Mobilität, Data Science und Digitalisierung sowie Materialwissenschaften und Neue Materialien.
Durch kontinuierliche Modernisierung und Ausbau der Forschungsinfrastrukturen will Hamburg den Anforderungen an hochkompetitive Forschung ebenso gerecht werden wie an zeitgemäßes Lehren und Lernen. Auf dem Forschungscampus Science City Hamburg Bahrenfeld werden Kooperationen zwischen Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen sowie Unternehmen in Forschung, Lehre und im Bereich Transfer und Innovation gestärkt. Mit der Entwicklung eines ganzen Stadtteils rund um die Wissenschaft wird Forschung ein zentraler Teil des Lebens am Standort.
Hamburg wird die Chancen der Digitalisierung für Forschung, Lehre und das Transfergeschehen weiter intensiv nutzen, die Entwicklung von Spitzentechnologien vorantreiben und für eine qualitätsvolle Bildung und Ausbildung von Nachwuchskräften sorgen.